Something Deep Tells Me To Sing |
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studierte an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar und am American Institute of Music in Wien. Als Stipendiatin, u.a. der Fulbright Kommission, besuchte sie das Berklee College of Music in Boston. Sie vertiefte ihr Wissen in Masterclasses bei Bob Stoloff, Jay Clayton, Mark Murphy, Urzula Dudziak und Horace Silver.
Seit 1975 führten sie Bühnenengagements, Gastspiele und TVProduktionen als Sängerin, Schauspielerin sowie als Moderatorin nach Hamburg, Berlin, Chemnitz, Gera, Leipzig, Österreich, Osteuropa, in die Schweiz, die USA und nach Island.
Sie war Finalistin beim "Bundeswettbewerb Gesang 1993" und Preisträgerin beim "Jazzfestival Leipzig 1994".
Ihre Solo A Cappella CD "bestimmt" erschien 2002 bei Mons Records (www.monsrecords.de).
Kolumne „Mein Sonntag“
Badische Zeitung - Titisee- Neustadt vom 31. August 2013
Wie sieht ihr perfekter Sonntag aus, fragt BZ-Mitarbeiterin Eva Weise Menschen im Hochschwarzwald. Die 44- jährige Martina Freytag, Sängerin, Autorin und Chorleiterin, nutzt ihre unterrichts- und familienfreie Zeit für neue Songs, ein Buchmanuskript und ein erfrischendes Bad im Titisee.
07.30 Draußen ist es etwas neblig, hat aber Schönwetter-Potenzial. Die Kaffeemaschine läuft, der Apfel ist schon klein geschnitten. Viel brauche ich nicht am Morgen außer diesen zwei Dingen und einer Dusche mit einem schönen Duschbad.
08.00 Ich beantworte die aktuellen E-Mails. Das wird heute, wie ich gerade feststelle, umfangreicher sein, denn eine Person sucht ein Chorarrangement, eine andere möchte Infos zu Gesangstechniken und ich muss einen Werbetext für eine Weiterbildungsveranstaltung formulieren, der umgehend veröffentlicht werden soll.
09.30 Vorgenommen habe ich mir heute, eine Konzeption zum Tätigkeitsfeld als Gesangspädagoge mit dem Schwerpunkt Methodik zu schreiben, der aktuell von mir für eine Bewerbung erwartet wird. Die Fakten, die mir heute Nacht zu diesem Thema in den Sinn gekommen sind, tippe ich in den Computer ein. Ich möchte es noch stichhaltiger und zweifelsfreier zu Papier bringen, bin aber mit dem jetzigen Stand vorerst zufrieden. Besser wird es im Moment sowieso nicht. Ich muss einfach weiter drüber nachdenken.
10.00 Ich radle zum Titisee und schwimme wahlweise im See oder Becken bis zu 1500 Meter. Sportlich ergeizig bin ich in dem Sinne nicht, habe aber gern das Gefühl, die Kondition zu erhalten, egal wie es mir seelisch und körperlich tatsächlich geht.
12.15 Bin vom Titisee zurück. Vielleicht habe ich jetzt Glück und erreiche ich meinen Mann und meine Tochter, um ihnen noch einen schönen Tag zu wünschen. Danach koche ich Mittagessen. Heute gibt es eine Reispfanne mit grünen Bohnen und Muscheln, mediterran gewürzt. Als Nachtisch habe ich noch einen Vanilliepudding mit Mandarinen von gestern übrig.
13.30 Nach dem Mittag sind geistige Höhenflüge eher selten. Routinearbeiten im Haushalt sind jetzt ebenso angesagt, wie Fleißarbeiten im Prozess des Notenschreibens, z.B. Texte und Akkordsymbole in die Computerdateien aktueller Chorarrangements einsetzen sowie die Noten optisch professionell layouten.
15.30 Wenn ich gut bin, fällt mir noch was ein zum Konzept von heute früh. Ansonsten werde ich warten, ob mich die Muse heute Nacht oder morgen intensiver küsst. Ich koche erst einmal Kaffee. Mir fällt ein, dass ich in einem meiner Bücher schon einmal eine, wie ich in Erinnerung habe, gute Zusammenstellung zu dem Thema verfasst habe. Das muss ich mal suchen, erst im Buch selbst um die Seitenzahl herauszufinden und dann im Computermanuskript, welches damals an den Verlag ging. Einige Gedanken von damals kann ich sofort übernehmen, die sind nach wie vor aktuell. Andere schreibe ich nur stichpunktartig dazu.
17.30 Nachdem ich mich leger aufgehübscht habe, fahre ich nach Freiburg, denn ich bin dort zum Abendessen eingeladen. Im Auto läuft Torsten Goods neue CD "Love Comes To Town". Am lauschigen Gartenlokal ist schnell ein Parkplatz gefunden. Wir haben uns eine Weile nicht gesehen, da gibt es einiges zu erzählen. Die Sonne kitzelt auf der Nasenspitze und der Grauburgunder schmeckt super.
19.30 Gleich geht es in‘s Kino. Das Programm vom Kandelhof war beim Surfen heute morgen am viel versprechendsten. Ein Film mit viel Wortwitz, feinsinnigen Dialogen und mit einem zudem noch namentlichen passenden Filmtitel: Ein Freitag in Barcelona. Wie Männer sich in der Mitte des Lebens auffassen und spüren, ist in diesem Film interessant und vielfältig dargestellt.
22.30 Bin aus Freiburg zurück und entsteige dem Auto. Ha, die Luft ist herrlich frisch. Der Kick, dieser paar Grad, die es im Hochschwarzwald kälter sind, erfrischt ebenso augenblicklich den Geist. Falls mir noch etwas einfällt, wird es auf einen Zettel gekritzelt. Alles andere passiert morgen. Ich habe heute einiges in einer Intensität erlebt, wie es ein klassischer Familiensonntag nicht zulässt. Darüber freue ich mich. Die anderen Sonntage habe ich ganz sicher wieder, wenn meine kleine Familie wieder hier ist.